psychose

Psychose ist ein Oberbegriff für psychische Erkrankungen, bei denen die Betroffenen den Bezug zur Realität verlieren. Meistens ist dieser Zustand vorübergehend. Schizophrenie ist eine der Erkrankungen, die mit Psychosen einhergehen können. Bis heute bestehen in der Öffentlichkeit viel Unkenntnis und Vorurteile.

 

Wie sich eine Psychose äußert, stellt sich recht unterschiedlich dar. Beispielsweise leiden Psychotiker unter Umständen unter Ich-Störungen, Angstzuständen, depressiver Stimmung und/oder Erregungszuständen bis hin zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Oft zeigen die Betroffenen keine Krankheitseinsicht, sondern sind vielmehr überzeugt, Veränderungen in der Umwelt wären verantwortlich.

Psychosen haben ganz unterschiedliche Ursachen (Erkrankungen, Verletzungen, Medikamente, Drogen) oder sind in ihrer Entstehung noch teilweise ungeklärt (endogene Psychose). Es gibt vorübergehende (akute) oder anhaltende (chronische) Störungen.

Experten gehen davon aus, dass weltweit etwa ein Prozent der Bevölkerung einmal im Leben eine Psychose entwickelt (Lebenszeitprävalenz). Meist passiert dies zwischen der Pubertät und dem 35. Lebensjahr. Frauen sind dabei ebenso häufig betroffen wie Männer.

 

Denkstörungen sind  typische Anzeichen einer Psychose.
Man unterscheidet zwischen Denkstörungen inhaltlicher und formaler Natur.
Zu den inhaltlichen Denkstörungen gehören Wahnvorstellungen wie Verfolgungs- und Beziehungswahn, Größenwahn und Schuldwahn.

Menschen mit Verfolgungswahn fühlen sich beispielsweise von Außerirdischen verfolgt oder glauben, dass andere Menschen versuchen, ihnen Schaden zuzufügen. Menschen, die unter Beziehungswahn leiden, beziehen allgemeine Ereignisse auf sich selbst oder interpretieren bestimmte Gegenstände oder Personen als Bedrohung. Ein typisches Zeichen ist etwa, wenn die Betroffenen glauben, dass Sprecher im Fernsehen oder Radio ihnen geheime Botschaften übermitteln. Größenwahn liegt vor, wenn jemand beispielsweise glaubt, eine berühmte Persönlichkeit oder ein verkanntes Genie zu sein. Beim Schuldwahn sind die Betroffenen davon überzeugt, verantwortlich zu sein für das Leiden anderer, obwohl es dafür objektiv betrachtet keinen Anlass gibt.
Bei formalen Denkstörungen handelt es sich um Einschränkungen des Denkablaufs. Dazu gehören langsames Denken, Denkhemmung, eingeengtes Denken, Grübeln und Ideenflucht.

 

Psychosen sind gesellschaftlich besonders stark stigmatsiert.
Für Betroffene ist es fast unmöglich, mit dieser Erkrankung offen umzugehen.