Die Macht und die Kraft der Worte sind legendär – wir erleben sie, wenn wir einen Roman nicht mehr zur Seite legen können, wenn jemand uns eine Liebeserklärung macht oder wenn wir in einem heftigen Streit mit Worten so verletzt werden, dass wir es körperlich spüren. Worte können uns trösten, tief verletzen, und manchmal hängen sie uns tagelang, wochenlang, ja, jahrelang nach. Auch unsere eigenen Worte wirken auf uns.
Mit Worten können wir Bilder erschaffen, neue Welten begründen. Und Bilder verändern unser Gehirn und damit unser Leben. Der Neurobiologe Gerald Hüther spricht von
der Macht der inneren Bilder. Innere Bilder, das sind all die Vorstellungen, die wir in uns tragen, die unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmen.
Worte können zu einem Anker werden, Halt und Sicherheit vermittelnd, oder zu Flügeln, die einen in das Reich der Träume, Phantasien und Visionen tragen und damit
Räume von Vertrauen und Schönheit öffnen.
Schreibtherapie ist eine Methode, die bei Traumafolgestörungen (PTBS, komplexe PTBS), aber auch bei Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen
Erkrankungen heilend wirken kann.
Schreibtherapie ist wie andere kunsttherapeutische Therapierichtungen erlebnisorientiert. Im kreativen Gestalten können Erkenntnisse gewonnen werden, öffnen sich
Räume für neue Erfahrungen.
Kreative Therapieformen ermöglichen einen anderen Zugang zu unserem Inneren, als reine Gesprächstherapie dies kann. Indem wir mit Worten gestalten, gestalten wir
uns selbst.
Und noch ein paar Begriffsklärungen:
Im deutschen Sprachraum gehen die Begriffe Kreatives Schreiben, Literarisches Schreiben, Therapeutisches Schreiben und Biographisches Schreiben munter
durcheinander.
Ich gebe an meiner Schreibschule Seminare in literarischem Schreiben, d.h. hier liegt der Fokus auf dem Handwerkszeug des fiktiven Schreibens. Ein
lebendiger Umgang mit Techniken, Formen und Gattungen ist mir dabei wichtig. Im Fokus steht das Gestalten, der künstlerische Umgang mit Sprache, was wiederum viele neue Möglichkeiten des
Ausdrucks schafft.
Kreatives Schreiben, wie es an manchen Volkshochschulen und anderen Bildungsträgern unterrichet wird, bedeutet - anders als das amerikanische creative
writing, was nämlich dem literarischen Schreiben gleichzusetzen ist - vor allem Schreibermutigung, also Ausdrucksschreiben, ohne dass es um die Form, um die Sprache selbst geht.
Therapeutisches Schreiben hingegen, das ich im Rahmen meiner therapeutischen Tätigkeit anbiete, ist ein Weg, die heilsame Kraft der Sprache zu nutzen. Ziel
ist hier, mithilfe des Schreibens Ressourcen und Selbstheilungs-kräfte zu aktivieren. Die sprachliche Form kann dabei helfen, Halt und Struktur zu haben, steht aber nicht im
Vordergrund.
Das Biographische Schreiben wiederum beschäftigt sich mit jeweiligen Biographie, im Mittelpunkt steht der eigene Lebenslauf. Damit kann das Biographische
Schreiben therapeutische Wirkung haben, wird aber oftmals als reine Selbsterfahrung angeboten ohne therapeutischen Hintergrund. Da natürlich durch die Arbeit mit der eigenen Biographie,
inbesondere bei Menschen mit Traumafolgestörungen, alte Erlebnisse angetriggert werden können, sehe ich das Biographische Schreiben immer eingebettet in einen therapeutischen Zusammenhang.
Schreibtherapie in Hannover - Angebote u.a.:
Fortlaufende Schreibwerkstatt für Menschen ab 16 Jahren:
Schreiben als Ressource
Schreibwerkstatt für Kinder (ca. 9-12 Jahre):
Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche
Einzel-Schreibcoaching für Erwachsene, Jugendliche und Kinder
https://www.schreibschule-callesen.de/schreibcoaching/
Mehr finden Sie auch unter: www.schreibschule-callesen.de